Schafe, Deich, Hochwasserschutz Schafe arbeiten, damit die Infrastruktur funktioniert
Henning und Franziska Remmers übernahmen den Deichhof im Jahr 2022. Sie trafen diese Entscheidung, nachdem sie seit Herbst 2019 das Hüten und Management einer Schafherde praktizieren. Heute bewirtschaftet Henning Remmers 100 ha Grünland, von denen 80 ha eingedeicht sind. Ein weiterer Deich wird demnächst in die Wirtschaftsfläche einbezogen.
Henning und Franziska Remmers
1973
Wangerland, Germany
Henning und Franziska Remmers produzieren Schaffleisch und Wolle. Außerdem ermöglicht und fördert die Schafbeweidung den Erhalt und die Stabilität der Deiche. Die Nordsee hat das Land in Küstennähe immer wieder überflutet und viel Zerstörung angerichtet. Daher wurde schon früh mit der Eindeichung des Landes begonnen. Der Kern eines Deichs besteht aus Sand, auf den eine Schicht Marschlandboden aufgebracht wird. Auf der seewärtigen Seite läuft der Deich lang und flach aus. Dadurch wird die Kraft der ankommenden Wassermassen gebremst, und der Deich kann nicht so leicht brechen. Auf dem Deich erfüllt die Schafherde die Funktion einer „Dreifachwalze“, das heißt, sie sorgt mit ihren „goldenen Hufen“ für die Festigkeit der Grasnarbe, damit sie schweren Sturmfluten standhalten kann. Die Stabilität der Deiche ist entscheidend für die Sicherheit, die Landwirtschaft und das Leben in der gesamten Region. Das öffentliche Gut ist eine besondere, biodiverse Agrarlandschaft, die für Touristen attraktiv ist.
Farm
Henning Remmers ist ein Bauernsohn aus der Region. Seine Eltern bewirtschafteten eine Milchviehherde mit 70 Kühen. Zurzeit halten seine Eltern Bio-Legehennen anstelle von Kühen. Da die Eltern noch jung waren, beschloss Henning Remmers, in der Landwirtschaft zu bleiben, sich aber einen eigenen Hof zu suchen.
Er arbeitete als Betriebshelfer und arbeitete auf dem Deichhof, den er seit Herbst 2019 pachtet. Alle Deichhöfe sind im Besitz des Deichverbandes. Die Landwirte pachten den Hof und das Land, so auch Henning Remmers im Jahr 2022.
Die Beweidung der Deichflächen durch Schafe ist entscheidend für die Stabilität der Deiche. Die Beweidung führt zu einer kurzen, geschlossenen und festen Grasnarbe.
Auf ca. 100 ha Grünland, wovon ca. 80 ha eingedeicht sind, bewirtschaftet die Familie Remmers eine Herde von 650 Mutterschafen mit Nachzucht. Das Weidegebiet umgibt den Hof. Es befindet sich hauptsächlich zwischen zwei Deichen. Die Fütterung basiert von März bis Oktober auf Weidegang und auf Futterrationen, die aus einer Mischung aus Silage/Getreide/Trester und Ackerbohnen bestehen. Zusätzlich bekommen die Schafe etwas Kraftfutter. Henning Remmers strebt eine Optimierung an, die er als den bestmöglichen Zustand von Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung definiert. Gesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung sind eng miteinander verbunden und fördern sich gegenseitig. Im Einklang mit seiner Entscheidung für eine leistungsorientierte Zucht und Bewirtschaftung von Grünland beschloss Henning Remmers, seinen Betrieb durch die Anmietung weiterer Deiche zu erweitern.
Die Schafe bewegen sich in dem Gebiet in der Nähe des Hofes. Sie bewegen sich horizontal entlang der Deiche, über kurze Strecken auf eingezäunten Weideflächen. Da das Land flach ist, ha t man alles im Blick.
Die Produktion und Verarbeitung kann als intensiv auf mittlerer Ebene mit maximaler Wertschöpfungstiefe für den Betrieb selbst sowie für die kooperierenden Unternehmen (Metzger und Händler) angesehen werden.
Von Anfang an setzte Henning Remmers auf eine hochwertige und leistungsstarke Nischenproduktion, Verarbeitung und teilweise Direktvermarktung. Dieser Ansatz ermöglicht es ihm, die Wertschöpfung seiner Produkte in seinem landwirtschaftlichen Betrieb zu halten. Deshalb beschloss er, einen Teil der Grundsätze der guten Milchwirtschaft auf die Schafhaltung zu übertragen. Er verkauft das Schaffleisch nicht nur direkt an die Kunden, sondern arbeitet auch gut mit einem örtlichen Metzger und einem Händler zusammen.
Als Deichschäfer verrichtet Henning Remmers nicht nur die übliche Hütearbeit – die Deichschafe spielen vor allem eine entscheidende Rolle beim Küstenschutz. Die Bewirtschaftung des Landes und der Zäune ist von entscheidender Bedeutung, denn es gehört dazu, die Tiere im Auge zu behalten. Sie sind das Herzstück und der Schlüssel zum Erfolg aus wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Sicht.
Für Henning Remmers ist es wichtig, Fleisch, Milch und Wolle nicht als Nebenprodukt des Landschaftsschutzes oder der Deichpflege zu sehen, sondern als eine Möglichkeit, von der Landwirtschaft zu leben.
Leistung der Tiere, extensiv, semi-extensiv, ökologisch)
Henning Remmers ist ein Neuling in der Schafhaltung. Das bedeutet, dass er am Anfang viel lernen musste. Jetzt kann er Wissen aus anderen Haltungsformen übertragen, was für die Bauernfamilie, den Hof, die Tiere und die Landschaft sehr vielversprechend erscheint. Henning Remmers ist überzeugt, dass Schafe auf den Weiden nicht nur ein schöner Anblick sind. In seinem Bewirtschaftungssystem ist die Beweidung eine kostengünstige und effektive Art der Fütterung. Das Ergebnis ist eine gut bewirtschaftete Agrarlandschaft, Weiden in gutem Zustand, intakte Hecken, Zäune und Gräben. Gute Weiden liefern gutes Futter.
Das Einkommen basiert auf der Leistung in der Landwirtschaft und dem Verkauf von Fleisch, Milch und Wolle. Außerdem ist die Region für Touristen attraktiv und der Hof betreibt eine Pension.
Ohne Deiche würden viele Regionen, wie wir sie heute kennen, nicht mehr existieren. Heute sind sie aus der ostfriesischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. Die Deiche geben der Landschaft ihr typisches Aussehen. Schafe haben hier einen perfekten Weideplatz und unterstützen gleichzeitig als kleine Helfer den Deichschutz, indem sie den Deich mit ihren Hufen „zertrampeln“ und so für seine Stabilität sorgen.
Henning Remmers hat eine Ausbildung zum Landwirt gemacht. Durch seine Arbeit als Betriebshelfer bekam er einen Einblick in verschiedene Arten der Landwirtschaft, von der Tierhaltung bis zur Landbewirtschaftung.
Für die Schafe interessiert er sich seit seinem ersten Einblick im Herbst 2019 immer mehr. Er schätzt das vorhandene Grundwissen der alten Schäfer. Gleichzeitig hält er die Qualität des fachlichen Austauschs für recht gering oder gar nicht vorhanden. Grundsätzlich gibt es eine gute fachliche Beratung durch die „Beratungsringe“.
Henning Remmers möchte ein Netzwerk von Landwirt zu Landwirt aufbauen, von Unternehmer zu Unternehmer, um die Zukunft des einzelnen Betriebs und des Sektors zu reflektieren und zu verbessern.
Henning Remmers ist ein hoch motivierter junger Landwirt. Er wird auch weiterhin Tradition und Innovation miteinander verbinden und vor allem das Wissen und die Fähigkeiten aus der Milchviehhaltung auf die Schafhaltung übertragen. Da bald ein weiterer Deich in die landwirtschaftlichen Flächen einbezogen wird, ist ein Wachstum möglich, das mit Bauarbeiten an einem neuen, moderneren Stall einhergehen wird.
Für die weitere Entwicklung strebt Henning Remmers an:
Bis jetzt ist die Familie Remmers der Meinung, dass sich das Hofprojekt gelohnt hat; natürlich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Erfahrung noch recht neu ist. Neben der reinen Wirtschaftlichkeit und der Erzielung eines Familieneinkommens ist es großartig, das Potenzial der Schafhaltung zu heben und inmitten dieser besonderen Landschaft zu optimieren. Schafe haben im Vergleich zu Rindern, Geflügel oder Schweinen einen Vorteil: Sie können als die Tiere, die eine grüne Jacke tragen, betrachtet werden.
Es ist gut zu sehen, dass sich die Ablammung verbessert hat. Die Tiere verlassen den Hof in guter Verfassung.
Nimm andere Perspektiven ein. Sieh dir Prinzipien, Verfahren und Prozesse an, die in anderen landwirtschaftlichen Betrieben und sogar in anderen Sektoren funktionieren. Es gibt ein enormes Potenzial aus technischer und unternehmerischer Sicht.
Sei dir bewusst, dass die Gesundheit, die Form, die Fruchtbarkeit und die Leistung des Tieres in der Viehzucht entscheidend sind.
Henning Remmers sieht die folgenden Erfolgsfaktoren:
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